Inneres Kalachakra

Das zweite Kapitel des Kalachakra-Tantra handelt von den inneren Zeitzyklen. Es erörtert die Lebewesen, die in den durch die äußeren Zyklen hindurchgehenden Umwelten leben. Ohne eine grundlegende Kenntnis der Themen dieses Kapitels ist es bei vielen Prozeduren der Ermächtigung schwierig, ihnen zu folgen oder sie zu verstehen. Obwohl das Material kompliziert ist, ist ein grobes Verständnis davon der Schlüssel dafür, Zutritt zu den tiefgehenden Kalachakra-Techniken für das Erlangen der Erleuchtung zu erhalten.

Die vier Arten der Wiedergeburt

Das Kapitel beginnt mit einer Erörterung des gröbsten inneren Zyklus, welcher in der Wiederkehr von Tod, Bardo und Wiedergeburt besteht. Ganz allgemein legt der Buddhismus vier Arten der Wiedergeburt dar: Aus einem Mutterschoß, aus einem Ei, aus Hitze und Feuchtigkeit sowie durch Transformation. Da das Kalachakra-System die Reinigung der Elemente betont, klassifiziert es die Widergeburten nach den Elementen, aus denen heraus sie auftreten. Die Geburt der Vögel aus Eiern wird Geburt aus Wind genannt, da die meisten Vögel fliegen. Die Geburt eines Säugetiers aus dem Mutterschoß wird Geburt aus Feuer genannt, da der Mutterschoß warm ist. Die Geburt von Insekten aus Hitze und Feuchtigkeit wird Geburt aus Wasser genannt, da im Sommer so viele Insekten in der Umgebung von Teichen gefunden werden können. Die Geburt eines Baums aus der Umwandlung eines Samens in der Erde wird Geburt aus Erde genannt. Zu guter letzt wird die Geburt von wundersamen Wesen durch große Transformation, ohne irgendeinen Reifungsprozess, als Geburt aus Raum bezeichnet, da sie aus dünner Luft ohne Hindernisse entstehen.

Die Kommentare unternehmen große Anstrengungen um klarzulegen, dass Bäume nur zur Vervollständigung der Analogie erwähnt werden und dass ihre Aufnahme in die Wiedergeburtszustände nicht wörtlich zu nehmen ist. Obwohl Pflanzen eine Form biologischen Lebens sind, können sie nicht mit Absicht handeln, eine Wahl treffen oder aufgrund von Verwirrung karmische Potentiale aus vorsätzlichem Verhalten anhäufen. Das liegt daran, dass sie keinen Geist besitzen – im Buddhismus definiert als bloße Klarheit und bloßes Gewahrsein, die kognitive Grundlage für karmische Handlungen. Nur Lebewesen, in buddhistischen Übersetzungen als "fühlende Wesen" bekannt, haben einen Geist. Nichtsdestoweniger sagt die Aufnahme der Bäume in diese Liste aus, dass sie genau wie Lebewesen Respekt und Schutz verdienen. Friede beinhaltet nicht nur die Menschen und Geschöpfe freundlich zu behandeln, sondern auch die Wälder.

Auch für einen Menschen mag die Geburt entweder eine aus einem Mutterschoß, aus einem Ei, aus Hitze und Feuchtigkeit oder durch Transformation sein. Das ist nicht so seltsam, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag. Normalerweise findet die Geburt aus einem Mutterschoß statt. Geburt aus einem Ei kommt aus der Verbindung von Same und Ei, aber aus einem anderen Behältnis als dem nackten Mutterschoß selbst. Unzweifelhaft fallen Retortenbabys in diese Kategorie. Geburt aus Hitze und Feuchtigkeit, in anderen Worten nicht aus Same und Ei, könnte sich auf eine Geburt durch Klontechniken beziehen. Im Falle der Geburt durch Transformation ist der Körper zu dem Zeitpunkt, an dem das Leben beginnt, bereits voll ausgeformt. Wiedergeburt als Androide in einem voll computerisierten Körper scheint die dem am nahekommendste Entsprechung zu sein. Obwohl die Kalachakra-Texte nicht ausdrücklich von diesen Zukunftsformen menschlichen Lebens sprechen, erhalten wir, wenn wir die klassischen buddhistischen Kategorien und Beschreibungen mit dem Fortschritt der modernen Wissenschaft zusammenführen, intellektuelle und ethische Rahmen für die gesellschaftliche Integration derartiger Personen.

Was sich von einem Leben zum nächsten fortsetzt

Nach anderen tantrischen Systemen wie dem Guhyasamaja fließt der sich laufend ändernde Strom der Kontinuität von subtilstem Geist und subtilsten Energiewinden unabhängig von der Art der Wiedergeburt von einem Leben zum nächsten und setzt sich sogar in die Buddhaschaft fort. Um auf die Analogie des ewig spielenden Radios zurückzukommen, ist, wenn der subtilste Geist dem Angeschaltetsein des Radios entspricht, der subtilste Energiewind wie der elektrische Strom, der es speist. Das Angeschaltetsein eines Radios und der Strom, der es speist, treten immer zusammen auf, in einer "Packung". Es gibt das eine nicht ohne das andere. Ebenso sind der subtilste Geist und Energiewind für immer untrennbar. Tatsächlich arbeiten alle Ebenen des Geistes auf der Grundlage irgendeiner Form von Energiewind, von dem sie untrennbar sind.

Sowohl karmische "Samen" bzw. Tendenzen als auch karmische Potentiale begleiten uns zusammen mit dem Strom der Kontinuität unseres subtilsten Geistes und Energiewindes. Sie sind dennoch kein integraler Bestandteil der Packung. Wie Karma selbst sind sie subtile Form, die lediglich dem Fluss unseres subtilsten Energiewindes eine zeitweilige Gestalt gibt. Wenn wir die Erleuchtung erreichen, sind sie beseitigt, genau wie die statische Störungen bei einem perfekt eingestellten Radio verschwinden.

Gelübde sind ebenfalls subtile Formen, die mit dem Geiststrom reisen und ihn gestalten, indem sie unser körperliches, sprachliches und geistiges Verhalten formen. Obwohl die Laien- und Ordiniertengelübde zur eigenen Befreiung (Pratimoksha-Gelübde) nur für ein Leben anhalten, verbleiben die Bodhisattva- und tantrischen Gelübde mit dem Strom der Kontinuität von einem Leben zum nächsten und geben dem Geistesstrom seine Gestalt auf dem ganzen Weg bis zur Erleuchtung. Gelübde sind wie die Frequenz einer bestimmten Radiowelle, auf die der Empfänger ganz genau eingestellt werden kann. Schließlich kann man sich, weil jedermanns Strom der Kontinuität individuell ist, auf jeden konventionell durch einen Namen beziehen, zum Beispiel "Ich". Diese konventionelle Identität, welche die Individualität jedes Geiststroms markiert, ist ebenfalls Teil der Packung, die sich von einer Lebensspanne zur nächsten fortsetzt bis in die Erleuchtung hinein.

Das Kalachakra-System akzeptiert die Guhyasamaja-Darstellung dieser Punkte und dehnt sie aus, benutzt aber seine eigene, besondere Terminologie, wie zum Beispiel Winde des Karma. Es erläutert, dass es untrennbar von der Packung aus subtilstem Geist und Energiewind und bis in die Erleuchtung mit ihr von Leben zu Leben gehend noch die subtilste Rede und den subtilsten kreativen Tropfen gibt. Subtilste Rede bezieht sich auf die natürliche Vibration bzw. Resonanz dieser subtilsten Packung. Der subtilste Tropfen ist eine Spur von Erd-, Wasser-, Feuer- und Windpartikeln in einer unverbundenen, konzentrierten Form. Die Kontinuität dieses Tropfens ist wie ein Strom von Elektronen – einer Spur von Atomen -, der aus der Elektrizität besteht, die das Radio am laufen hält.

Subtilste kreative Tropfen und Raumpartikel

Die subtilsten Tropfen sind analog zu den Raumpartikeln. Während leerer Äonen zwischen den manifesten Perioden eines Universums gibt es keine fassbaren Atome, dennoch verbleibt ein Raumpartikel als konzentrierte Spur der getrennten Elementarteilchen dieses Universums. Wie die in ein Schwarzes Loch gezogene Materie sind diese Spuren zeitweilig frei von den physikalischen Gesetzen, die normalerweise ein aus gröberen Teilchen und Atomen bestehendes Universum regieren. In gleicher Weise verweilt während der Todesperiode unserer Existenz, bevor unsere nächste Wiedergeburt sich mit dem ihr verbundenen Bardo manifestiert, ein subtilster kreativer Tropfen als Teil unseres Stroms der Kontinuität. Auch er besteht aus Spuren von Elementarteilchen, welche ebenfalls zeitweilig frei von den Gesetzen des Karma sind, die für gewöhnlich aus Atomen bestehende Körper regulieren.

Wenn der Raumpartikel eines Universums schließlich vom Wind des kollektiven Karma vieler Wesen beeinflusst wird – was das Ende seines leeren Äons markiert -, dann funktioniert er als Kernchen, das die körperliche Materie der nächsten Phase des Universums auftreten lässt. Ebenso lässt der subtilste kreative Tropfen, wenn er schließlich von den Winden des persönlichen Karmas beeinflusst wird – was das Ende seiner Todesperiode markiert -, die körperliche Materie des nächsten Wiedergeburtszustandes einer Einzelperson auftreten. Im Falle der Wiedergeburt als Mensch oder als Tier geschieht dies im Zusammenhang mit den groben Elementen der Verbindung Same und Ei. Wie ein körperlicher Schlüssel, allerdings nicht aus Atomen gemacht, öffnet der subtilste kreative Tropfen das Potential des befruchteten Eis, sodass es wächst und sich entwickelt.

Auf der subtilsten Ebene basieren die physikalischen Prozesse eines Universums und die karmischen Prozesse einer Wiedergeburt auf einem kontinuierlichen Strom an Raumatomen bzw. subtilsten Tropfen in einer ausgebildeteren Form. Dies bedeutet im Falle eines Universums den Raum zwischen den Teilchen und im Falle einer menschlichen Wiedergeburt die subtilen kreativen Tropfen des Energiesystems, das wir kurz erörtern werden.

Leere Formen

Es gibt mehrere Arten von Phänomenen, die Form haben, aber nicht aus groben Teilchen oder Atomen bestehen. Eine, nur im Kalachakra dargelegte Klasse davon sind die "leeren Formen". Dabei handelt es sich um Formen ohne Atome. Sie sind keine geistigen Erzeugnisse wie die Erscheinungen in Visualisationen, Träumen oder dem Bardozustand. Stattdessen sind sie natürliche Reflektionen des Geistes des klaren Lichts, die unter bestimmten Umständen auftreten und zwar ob irgendwelche gröberen Ebenen des Geistes am arbeiten sind oder nicht. Der Text beschreibt sie gleich Bildern, die in einem Zauberspiegel erscheinen, nur ohne einen Spiegel.

Es gibt leere Formen der Grundlage, des Pfades und des Ergebnisses. Der farbige Fleck, den wir sehen, wenn wir von einem gleißenden Licht wegschauen, ist ein Beispiel für eine leere Form der Grundlagenebene. Er besteht nicht aus Atomen, erscheint nicht nur in der Vorstellung und wird unbegrifflich mit offenen oder geschlossenen Augen gesehen. Auf der Pfadebene treten leere Formen während der Yogas der vollständigen Stufe auf, sobald die Energiewinde in den Zentralkanal gebracht wurden. Als Auswirkung vorhergehender Visualisationspraxis lässt der subtilste Geist dann innerhalb dieses Kanals leere Formen der Körper der Buddha-Form Kalachakra entstehen, die für das Erreichen der Erleuchtung genutzt werden. Als Ergebnis dieser Praxis lässt der allwissende Geist des klaren Lichts auf der Ergebnisebene ein Netzwerk unbegrenzter leerer Formen als Kalachakra entstehen, die man zum Wohle anderer benutzt.

Da das Ziel der Kalachakra-Praxis darin besteht, in Pfad- und Ergebnisformen zu erstehen, die nicht aus Atomen gemacht sind, müssen wir uns von unserer instinktiven Gewohnheit reinigen, die durch unseren Geist entstandenen Erscheinungen auf die Atome und Teilchen unserer äußeren und inneren Elemente zu gründen. Dies ist der Grund, warum die Elemente ein derart beherrschendes Thema im Kalachakra-System darstellen und warum sie so eine hervorstechende Rolle in der Initiationsprozedur spielen. Einige Abteilungen in der Ermächtigung reinigen die Elemente, indem sie vom Geist seine Gewohnheit entfernen, alle Erscheinungen auf ihnen basieren zu lassen. Auf diese Weise pflanzt die Initiation Samen für des Erstehen in der erleuchtenden leeren Form eines Buddha.

Menschliche Wiedergeburt

Nachdem es den Prozess von Tod, Bardo und Wiedergeburt dargestellt hat, konzentriert sich das Kalachakra-Tantra nun auf die Wiedergeburt aus einem Mutterschoß als Mensch. Es zeichnet zehn Stufen von der Empfängnis bis zum Tod nach, wobei die ersten drei beim Fötus auftreten. Ebenso wie bei der Erklärung der Empfängnis im Guhyasamaja geht die "Packung" des Bardowesens in den Mund des zukünftigen Vaters hinein und durch dessen Geschlechtsorgan hindurch in den Schoß der zukünftigen Mutter, um eine neue Wiedergeburt zu beginnen. Wir visualisieren während der inneren Ermächtigung der Kalachakra-Initiationsprozedur, dass dieser Prozess mit uns selbst geschieht, wenn wir als spirituelles Kind unseres tantrischen Meisters geboren werden. Daraus folgt allerdings nicht, dass wir diese Prozedur als Beschreibung davon hernehmen müssen, was aus biologischer Sicht geschieht, wenn wir aus einem Mutterschoß Geburt annehmen. Gerade so, wie die verschiedenen buddhistischen Beschreibungen des Universums auf bestimmte Zwecke ausgerichtet sind, hat in ähnlicher Weise die Anuttarayoga-Darstellung der Empfängnis den Zweck, zu zeigen, dass der Geist des klaren Lichts von Natur aus glückselig ist, in Harmonie mit dem Geist der die Glückseligkeit der Vereinigung erlebenden Eltern. Auf einer anderen Ebene soll dies auf die starke Verbindung zwischen der Glückseligkeit des orgastischen Abflusses und der Wurzel der unkontrolliert sich wiederholenden Wiedergeburt, des Samsaras, hinweisen. Um in den brisanten ethischen Punkten der Abtreibung und Empfängnisverhütung eine Entscheidung zu finden, ist es daher eher geeignet, Kriterien der modernen Wissenschaft für die Festlegung des Beginns des Lebens zu benutzen.

Der Kalachakra-Text beschreibt die zehn Stufen eines Menschenlebens in Analogie zu der Hindu-Darlegung über die zehn Avatare Vishnus. Dies stellt eine innere Parallele zu Ereignissen in Shambhala zur Verfügung. Als letzter Avatar ist Kalki symbolisch für den Tod. Genau wie Manjushri-Yasha sein Volk im Kalachakra-Mandala vereint hatte, versammelt der Tod all die durcheinander gemischten Energiewinde des subtilen Körpers im Herzen und löst sie auf, um so den subtilsten Geist des klaren Lichts zu manifestieren. Darüber hinaus macht der Tod, genau wie der fünfundzwanzigste Kalki-Herrscher die Barbaren in der zukünftigen Apokalypse besiegen und ein neues Zeitalter einleiten wird, allen verstörenden Ebenen des Geistes ein zeitweiliges Ende und verkündet den Beginn einer neuen Wiedergeburt mit der Möglichkeit größeren spirituellen Fortschritts.

Der subtile Körper

Nachdem es detailliert die Entwicklung des Fötus beschrieben hat, fährt das zweite Kapitel fort mit der Darlegung der Anatomie sowohl des groben wie auch des subtilen menschlichen Körpers. Der subtile Körper ist, obwohl er aus Teilchen besteht, dem gewöhnlichen menschlichen Auge unsichtbar, selbst wenn es durch ein Mikroskop unterstützt wird. Er besteht aus Energiekanälen, die Chakras genannte Knoten umfassen, Energiewinden, subtilen Vibrationen bzw. "Rede" und kreativen Tropfen. Auf diese Weise ist er analog zu einem aus Planetenumlaufbahnen, Zentrifugalenergie, der Geschwindigkeit der Planeten und den umlaufenden Planeten bestehenden Universum. Diese subtilen Kanäle, subtilen Winde, subtile Rede und subtilen Tropfen spielen eine große Rolle im Kalachakra-System einschließlich der Initiation. Lassen Sie uns diese daher etwas näher betrachten.

Genauso wie der grobe Körper die sichtbaren Kanäle des Kreislaufs sowie des Verdauungs- und des Nervensystems besitzt, hat der subtile Körper ebenfalls unsichtbare Kanäle, durch die Energiewinde fließen. Die chinesische Medizin präsentiert ein ähnliches Phänomen in Form von unsichtbaren Meridianen, die in der Akupunktur genutzt werden. Auch die Forscher der modernen allopathischen Medizin sind gerade dabei, die Existenz unsichtbarer Pfade innerhalb des Körpers zu untersuchen. Dies tun sie, weil die Botschaften des Immunsystems, weiße Blutkörperchen einzusetzen, nicht über das Nervensystem oder irgendeinen anderen sichtbaren Kommunikationskanal laufen.

Der tibetische Begriff für subtile Energiekanäle, tsa, bedeutet auch Wurzel. Wenn wir den groben Körper wie die Pflanze über der Oberfläche der Erde betrachten, dann sind die Kanäle die unsichtbaren Wurzeln, die ihn mit seiner tiefsten Ebene und seinem tiefsten Ursprung verbinden – dem subtilsten Geist, dem subtilsten Energiewind, der subtilster Rede und dem subtilsten kreativen Tropfen. Die Praxis der vollständigen Stufe führt unter die sichtbare Oberfläche des groben Körpers zu den Chakras des Zentralkanals und erlangt durch sie Zutritt zu dieser subtilsten, am tiefsten unter der Oberfläche liegenden Ebene.

Auf einer groben Ebene kursieren die Atemwinde durch die groben Kanäle des Atmungssystems und erhalten das Leben ganz allgemein. In ähnlicher Weise kursieren die subtilen Energiewinde durch die subtilen Kanäle und stellen die Energie für Bewegung, Verdauung und das Funktionieren der Sinne zur Verfügung. Die Praktiken der vollständigen Stufe beinhalten Techniken, die diese Winde dazu bringt, sich in den Chakras des Zentralkanals aufzulösen, ungefähr so wie Wasser, das in ein Abflussrohr läuft und unter der Erde verschwindet. Da der Geist von diesen Winden untrennbar ist, bringt dieser Auflösungsprozess das Gewahrsein auf die subtile, unterirdische Ebene, welche der Geist des klaren Lichts ist.

Grobe Rede ist der Klang der Vibration des Atems in den Atmungskanälen von Nase, Kehle und Lungen. Subtile Rede ist ein gleichgelagertes Phänomen, das im subtilen Energiesystem auftritt. Es scheint, dass die moderne Medizin die Existenz dieser subtilen Resonanz bestätigt, wenn sie Geräte verwendet, um solche Phänomene wie Gehirnwellen zu messen. Die Methoden der vollständigen Stufe erzeugen subtile Klänge innerhalb des zentralen Energiekanals, die dabei helfen, die Energiewinde dorthin zu ziehen und sie aufzulösen. Während der Initiation und der Praxis der Erzeugungsstufe bauen wir Ursachen für das Erreichen dieses Prozesses auf, indem wir Keimsilben in den Chakras unseres Zentralkanals visualisieren.

Genau wie karmische Winde die sichtbaren kreativen Tropfen von Sperma, Samen, Eizelle und vaginalen Sekreten dazu bringen, durch die groben Kanäle unseres sichtbaren Körpers zu gehen, geht ebenso eine große Auswahl subtiler kreativer Tropfen durch die unsichtbaren Kanäle des subtilen Körpers. Das dem am nächsten kommende Gegenstück in der westlichen medizinischen Wissenschaft ist vielleicht der Hormonfluss. Die Praxis der vollständigen Stufe bringt uns die Fähigkeit, diese subtilen Tropfen willentlich zu steuern und sie in einer Weise zu positionieren, in der sie das glückselige Gewahrsein der Leerheit durch den Geist des klaren Lichts unterstützen.

Die vier subtilen kreativen Tropfen

Zusätzlich zu den Tropfen, die sich durch die Kanäle des subtilen Energiesystems bewegen, gibt es vier subtile kreative Tropfen, die unser ganzes Leben hindurch an ihrer Stelle bleiben. Bei diesen handelt es sich um die Tropfen von Körper, Rede, Geist und tiefem Gewahrsein, die sich in dieser Reihenfolge im Zentrum des Stirnmitte-, Kehl-, Herz- und Nabelckakras befinden. Diese sind gröber als der vom Geist des klaren Lichts untrennbare subtilste Tropfen und setzen sich, wie auch der grobe Körper und der Rest des Energiesystems, weder im Tod noch in die Buddhaschaft fort.

Wenn wir wach sind, träumen, im traumlosen Schlaf und in Spitzenmomenten der orgastischen Glückseligkeit, sammeln sich mit jeder dieser Erfahrungen verbundene karmische Energiewinde in der Nähe der kreativen Tropfen von Körper, Rede, Geist und tiefem Gewahrsein, allerdings nicht innerhalb des Zentralkanals. Unser Geist projiziert dann die Erscheinungen, die er während dieser Zustände wahrnimmt, auf die Grundlage äußerer oder innerer Teilchen oder Atome. Der Prozess ist wie bei einem künstlerischen Werk. Der Geist taucht die Energiewinde wie einen Pinsel in einen der vier subtilen Tropfen und malt Erscheinungen auf die Leinwand der Atome unserer äußeren und inneren Elemente.

Die karmischen Winde, die von diesen Tropfen angezogen werden wie Eisenspäne von einem Magneten, tragen die karmischen Potentiale, welche unser Erleben dieser vier Ereignisse verdunkeln, sodass sie mit Verwirrung verbunden sind. So erleben wir Erscheinungen von fester Existenz auf der Basis unseres Wach-Tropfens, verwirrter Rede auf der Basis unseres Traum-Tropfens, einen blanken, unwissenden Geist auf der Basis unseres Tiefschlaf-Tropfens und die Glückseligkeit des orgastischen Abflusses auf der Basis des Tropfen des tiefen Gewahrseins. Diese bauen weitere karmische Winde auf, welche unsere sich fortsetzende Wiedergeburt in Formen aufrechterhalten, die Probleme und Leiden erfahren.

Die Erscheinungen, die der Geist bei diesen vier Ereignissen auftreten lässt, sind täuschend, weil sie unter dem Einfluss des Karmas und der Verwirrung auftreten, die von den karmischen Winden getragen werden. Es ist so, als ob der Künstlergeist einen dreckigen Pinsel zum Malen verwendet. Erscheinungen sind in diesem Zusammenhang nicht nur visuelle Formen, sondern auch Geräusche, Gerüche, Geschmäcke und körperliche bzw. fühlbare Berührungen. Der Geist macht all diese Formen als fest existierend erscheinen, wohingegen in Wirklichkeit nichts in dieser phantasierten und unmöglichen Weise existiert. Schließlich bestehen materielle Objekte aus Atomen. Der Geist verbindet lediglich die Tupfen und lässt sie als konkret und fest erscheinen.

Die Beseitigung der karmischen Winde durch die Erzeugung unseres Geistes des klaren Lichts als einem unwandelbaren glückseligen Gewahrsein der Leerheit entfernt auch die Verdunkelungen, die von diesen Energiewinden getragen werden. Als Ergebnis treten die Erscheinungen von fester Existenz, verwirrter Rede und so weiter nicht mehr auf. In dieser Weise werden die vier subtilen Tropfen gereinigt. Sie werden von ihrer Verknüpfung mit verwirrten Geisteszuständen gesäubert – ein Prozess, der mit der Kalachakra-Initiation beginnt.

Die Beziehung zu Beschreibungen des subtilen Körpers in anderen Systemen

Die Erörterung der vier subtilen Tropfen, welche exklusiv in der Kalachakra-Literatur zu finden ist, hilft, viele der unklaren Punkte anderer Systeme zu erklären. So ist es zum Beispiel eine übliche Praxis, sich auf die Stirnmitte auszurichten, um aus Dumpfheit und Schläfrigkeit während der Meditation aufzuwachen. Schon vom bloßen Lesen des Kalachakra-Tantra wird klar, dass dies daran liegt, dass die Stirnmitte der Ort des Körpertropfens ist, der mit dem Wachzustand verknüpft ist. Da sich der mit den Träumen verbundene Redetropfen in der Kehle befindet, spannt in ganz ähnlicher Weise die Ausrichtung auf die Kehle vor dem Schlafengehen den Traumzustand für die Praxis des Traumyogas ein. Weil der mit dem unbegrifflichen Zustand des traumlosen Tiefschlafs verbundene Geisttropfen sich im Herzen befindet, manifestiert die Konzentration auf das Herz-Chakra in den Praktiken des klaren Lichts den subtilsten Geist. Und wegen der Lokalisierung des mit den glückseligen Spitzenmomenten verbundenen Tropfen des tiefen Gewahrseins am Nabel benutzt die Praxis des Tummo bzw. inneren Feuers das Nabelchakra für die Erzeugung glückseligen tiefen Gewahrseins, um dieses für das Verständnis der Leerheit zu nutzen.

Die Beschreibung der Energiekanäle und Chakras des Kalachakra-Systems weicht ein wenig von den in den anderen Anuttarayoga-Tantras vorzufindenden ab, wie sie vom Guhyasamaja repräsentiert werden. Auf einer Ebene trifft genauso, wie die Darstellung des Universums im Abhidharma und im Kalachakra aufgrund der getrennten Zielsetzung voneinander abweichen, das Gleiche für die Darlegung über Energiekanäle und Chakras in den beiden Tantrasystemen zu. Die Kalachakra-Lehren strukturieren alles auf die Parallelen zwischen äußerer und innerer Welt hin, sodass eine Meditation in Analogie zu beiden modelliert werden kann. Genauso wie es sechs Elemente in der Welt gibt, gibt es in der Anatomie sechs Hauptchakras entlang des Zentralkanals – an der Kopfkrönung, der Stirn, der Kehle, dem Herz, dem Nabel und der Schamgegend. Visualisierungen von verschiedenen Silben und farbigen Scheiben an diesen Punkten während der Kalachakra-Ermächtigung reinigen sowohl die Chakras, wie auch die dazugehörigen Elemente.

Wir können die unterschiedliche Darstellung des subtilen Energiesystems des Körpers auch verstehen als jeweils besonderes passend für spezifische Arten von Praktizierenden. Wir haben nicht nur eine Art subtilen Energiesystems, etwa wie eine Blutgruppe, welche in einer Untersuchung durch einen tantrischen Meditationsmeister festgestellt werden könnte. Vielmehr besitzt jeder von uns das ganze Spektrum an Energiesystemen, ungefähr so wie Quantenebenen. Mit einem Meditationsmeister zusammenzuarbeiten hilft uns klarzustellen, welches dieser Systeme für uns am bedeutendsten und am leichtesten zugänglich ist, damit wir die subtilste Ebene unseres Geistes erreichen können, um damit das effektivste Verständnis der Leerheit zu erreichen.

Kalachakra und die tibetisch-mongolische Medizin

Die Präsentation der Kanäle und Chakras in der tibetischen Medizin unterscheidet sich ein wenig sowohl von derjenigen des Kalachakra-, wie auch derjenigen des Guhyasamaja-Systems. In seinen medizinischen Kommentaren hat Desi Sangye Gyatso, der Minister des fünften Dalai Lama aus dem siebzehnten Jahrhundert, darauf hingewiesen, dass diese Abweichung hilfreich ist. Sonst mag es sein, dass Leute einfach einen medizinischen Text zur Anatomie lesen und dann glauben, dass sie fortgeschrittene tantrische Meditationen einschließlich des subtilen Energiesystems praktizieren könnten, ohne die direkte Aufsicht und Anleitung durch einen qualifizierten Meister. Derartige Meditationen in einer Selbermacher-Mentalität anzugehen ist aber tatsächlich ziemlich gefährlich.

Obwohl das Meiste des tibetisch-mongolischen Medizinsystems aus anderen indisch-buddhistischen Quellen stammt, leiht es sich doch eine Anzahl von anatomischen Begriffen vom Kalachakra-System. Die Abschnitte des Zentralkanals oberhalb und unterhalb des Nabelchakras werden zum Beispiel Rahu und Kalagni genannt, während der rechte und linke Hauptkanal, die sich um dieses Chakra herum verweben, als Sonne und Mond bezeichnet werden. In dieser Weise läuft das Aufeinandertreffen dieser vier Kanäle im Nabelchakra mit der Struktur von Sonnen- und Mondfinsternissen parallel, bei denen diese vier Himmelskörper ebenfalls zusammenkommen. Dieser Symbolismus einer Finsternis tritt auch in der Praxis des alternativen Zeitzyklus einschließlich der Ermächtigung dann auf, wenn wir uns als die Buddha-Form Kalachakra auf einer Mond-, Sonnen-, Rahu- und Kalagnischeibe stehend hervorbringen, welche wie Kissen übereinandergeschichtet sind. Diese Visualisation trägt zu der Fähigkeit bei, während der Praxis der vollständigen Stufe die Energiewinde am Nabelchakra zu versammeln, sodass sie sich miteinander decken, in den Zentralkanal eintreten und sich auflösen. Auf einer anderen Ebene symbolisieren die weiße, rote, schwarze und gelbe Scheibe dieser Himmelskörper den subtilen Tropfen des Körpers, der Rede, des Geistes und des tiefen Gewahrseins, die gereinigt und für das Erreichen des erleuchtenden Körpers, der erleuchtenden Rede, des erleuchtenden Geistes und des erleuchtenden glückseligen tiefen Gewahrseins eines Buddhas genutzt werden. Die gelbe Scheibe befindet sich oben auf dem Stapel um darauf hinzuweisen, dass die leere Form, welche die unmittelbare Ursache für das Erreichen des erleuchtenden Kalachakra-Körpers ist, zuerst am Nabelchakra erzeugt wird, dem Ort des Tropfens des tiefen Gewahrseins.

Die Beziehung zwischen inneren und äußeren Zyklen

Das zweite Kapitel fährt mit der Erörterung des menschlichen Körpers fort, indem es die täglichen Zyklen darlegt, die er durchläuft, welche alle analog sind zu den äußeren Zyklen des Universums. Der wichtigste innere Zyklus ist der des Atems, da eine starke Verbindung zwischen dem Atem und den Energiewinden besteht. Tatsächlich ist für beide die Bezeichnung die gleiche. Wenn man auf einer äußeren Ebene eine Tag-und-Nacht-Periode in sechzig Kalachakra-Stunden unterteilt – es gibt kein Gesetz, dass sie nur in vierundzwanzig unterteilt werden kann -, dann gibt es in einem 360-tägigen Mondjahr 21.600 Stunden. In ähnlicher Weise atmen wir, wenn unsere Energien ausgeglichen sind, 21.600 Mal während des Ablaufs eines Tages und einer Nacht. Damit kommt es zu einem Atemzug ungefähr nach vier modernen Sekunden, was zutrifft, wenn wir unsere eigene Atmung zeitlich messen. Genauso wie die Sonne die eine Hälfte des Jahres durch den nördlichen Sektor des Himmels reist und die andere durch den südlichen – astronomisch bekannt als die nördliche und südliche Deklination der Sonne -, atmen wir ebenso die halbe Zeit vornehmlich durch das rechte Nasenloch und die halbe Zeit durch das linke. Wenn wir unsere Hand unter die Nase halten, können wir verifizieren, dass wir zur gleichen Zeit immer hauptsächlich durch ein Nasenloch atmen. Mit Ausnahme einiger Atemzüge während des Umschwenkens von einem Nasenloch zum anderen geht der Atem normalerweise nicht gleichmäßig durch beide. Darüber hinaus wechselt ebenso, wie die Sonne durch die zwölf Tierkreiszeichen im Laufe eines Jahres wandert, der Atem zwölf Mal während des Tages und der Nacht von einem Nasenloch zum anderen. Alle diese Parallelen haben ihre Gegenstücke im alternativen Kalachakra-Praxissystem.

Der Zyklus des Lebensgeists und guter Gesundheitszustand

Das zweite Kapitel erörtert auch einen speziellen Typus von subtilem kreativem Tropfen, der unsere Lebensgeist-Energie (Skt. Bodhichitta; tib. bla) wie ein Magnet anzieht. Diese Energie hilft, unseren Geist ausgeglichen zu halten. Ihr Verlust resultiert in fehlfunktionierenden Zuständen wie Nervenzusammenbrüchen oder Kriegsneurosen. Der Lebensgeist-Tropfen ist der Punkt der stärksten Macht dieser Energie und zirkuliert durch den Körper in einem Dreißig-Tage-Zyklus verbunden mit den Phasen des Mondes. An jedem Vollmond befindet er sich an der Kopfkrönung. Während des abnehmenden Mondes geht er auf der einen Seite des Körpers nach unten und während des zunehmenden Mondes geht er auf der anderen wieder nach oben.

Dieses Phänomen hat Bedeutung für die Medizin. Wenn es Zeit und Umstände erlauben ziehen tibetisch-mongolische Ärzte diesen Zyklus heran, um den besten Tag zum Beispiel für die Durchführung einer Moxibustion-Hitzebehandlung bei einem arthritischen Gelenk herauszufinden. Wenn an einem bestimmten Punkt des Körpers eine Operation an dem Datum des Mondmonats durchgeführt wird, an dem die Lebensgeist-Energie dort am mächtigsten ist, erholt sich der Körper schneller. Vielleicht steht diese Tatsache in Beziehung zu Zyklen des Immunsystems. Wenn die Phasen des Mondes einen Einfluss auf die Stärke der Gezeiten ausüben, dann ist es nicht abwegig, dass sie sich auch auf die Stärke der subtilen Energien des Körpers auswirken.

Der Zyklus des Lebensgeistes verhilft uns auch zu einem Verständnis bestimmter rätselhafter Lehren des Buddhismus, zum Beispiel dass es an Vollmond angeraten ist, keine Sexualität auszuüben. Wenn der subtile Tropfen des Lebensgeistes sich an der Kopfkrönung befindet, dann sammeln sich dort die Lebensgeist-Energien. Dies stellt die förderlichsten Umstände für das Einleiten dieser und anderer Energiewinde in den Zentralkanal an diesem Knotenpunkt dar. Da der Orgasmus subtile kreative Tropfen einschließlich dem des Lebensgeistes freisetzt, zerstört das Erleben eines Orgasmus die beste Gelegenheit im Monat für die Auflösung der Energiewinde und den Zutritt zum Geist des klaren Lichts. Die Tatsache, dass an Vollmond die Lebensgeist-Energie am machtvollsten an der Kopfkrönung ist – dem entscheidensten Punkt im subtilen Körper -, mag auch besonders feinfühligen Menschen die Wahrnehmung erklären, dass ihre Energien vom Vollmond beeinflusst werden.

Die inneren Zeitzyklen wirken sich generell auf unsere Gesundheit aus. In seinem Kommentar zum zweiten Kapitel des Kalachakra-Tantras aus dem vierzehnten Jahrhundert hat der Dritte Karmapa erklärt, wie unsere Verwirrung über die Wirklichkeit das periodische Entstehen von Zyklen giftiger Einstellungen von Anhaftung, Ärger und verbohrter Dummheit verursacht. Diese unausgeglichenen Einstellungen bringen Krankheiten hervor, indem sie Unausgeglichenheiten in den drei zusammenhängenden physiologischen Systemen des Körpers hervorrufen, die als die Körpersäfte von Wind, Galle und Schleim bezeichnet werden. Weil die Praxis des Kalachakra Verwirrung und Unwissenheit beseitigt, welche die Wurzel sowohl von geistigen Problemen wie auch von körperlichen Krankheiten sind, folgt, wenn die Emotionen durch Meditationspraxis ausgeglichener werden, der Körper dem in entsprechender Weise. Genauso wie die äußeren Kalachakra-Lehren Richtlinien für das Erreichen des Weltfriedens bereit stellen, ist die Verbindung von emotionaler und körperlicher Gesundheit im inneren Kalachakra eine der besten Richtlinien für inneren Frieden.

Alchemie

Der letzte Hauptpunkt des zweiten Kapitels ist die Alchemie, die Transformation einer Grundsubstanz in etwas hilfreiches und nützliches. Zuerst legt der Text Rezepte zur Herstellung von Räucherwerk dar zum Zwecke der Desinfektion, der Heilung und der Darbringung. Dann wird erklärt, wie man Metalle umwandelt, nicht in Gold, sondern in Medizin. Das vorrangige Thema ist die Entgiftung von Quecksilber, um es nutzbar zu machen als Hauptzutat bei der Herstellung der "kostbaren Pille".

Als Teil des inneren Zeitzyklus breiten sich periodisch neue Krankheiten aus. Viele von den im Text prophezeiten stehen mit Umweltverschmutzung in Verbindung, die wir heute als von Chemikalien, Strahlung usw. herstammend identifizieren können. Die Beschreibung der Krankheiten scheint auch Krebs und AIDS zu beinhalten. Gereinigtes Quecksilber entgiftet den Körper von Schadstoffen und hilft, alle seine Systeme erneut zu vitalisieren. Tibetische Ärzte haben die nach Kalachakra-Rezepturen hergestellten kostbaren Pillen benutzt, um Opfer des Bhopal-Chemikalienaustritts in Indien und der Tschernobyl-Strahlungskatastrophe in der früheren Sowjetunion erfolgreich zu behandeln. Sie haben auch bescheidene Erfolge zumindest bezüglich der Lebensverlängerung einiger Krebs- und AIDS-Patienten.

Dem alchemistischen Prozess parallel laufend legen die alternativen Zyklen Methoden des Anuttarayoga-Tantra zur Umwandlung der Energiewinde dar, die den störenden Emotionen wie sehnsüchtiger Begierde zugrunde liegen, um sie für den spirituellen Pfad nutzbar zu machen. Die Energien dieser Emotionen einzuspannen erlaubt eine einfachere Auflösung anderer Energiewinde im Körper, die nur besonders schwierig in den Zentralkanal eingeleitet werden können. Auf diese und andere Weisen wirkt die umgewandelte Energie der Begierde wie eine kostbare Medizin, die hilft, Zutritt zum Geist des klaren Lichts zu erhalten und dessen glückseliges tiefes Gewahrsein für die Ausrichtung auf die Leerheit zu nutzen. Die Erzeugung und Nutzung glückseligen Gewahrseins für das Verständnis von Leerheit sind Hauptpunkte, die sich durch die ganze Kalachakra-Ermächtigung und – M editationspraxis wiederholen. Eine gewisse Kenntnis der inneren Zeitzyklen hilft uns, die daran beteiligte Physiologie zu verstehen.

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